Sichern Sie sich Ihren Platz an der Sonne!
In der Pflege ist gerade unglaublich viel in Bewegung. Fast im Wochenrhythmus gibt es neue Ideen, fast im Monatsrhythmus neue Gesetze: Digitalisierung, Generalisierung, Akademisierung, elektronische Pflegedokumentation oder elektronische Patientenakten sind nur einige der vielen Themen. Und obwohl es gut und auch dringend notwendig ist, dass etwas passiert, kann man bei dieser Geschwindigkeit der Ankündigungen leicht den Überblick verlieren.
Ein ganzer Programmtag mit Staatssekretär Andreas Westerfellhaus bei der Winterakademie 2020
Welche Themen sind wirklich wichtig? Und wie lässt sich das alles praktisch umsetzen? Darauf gibt seit bereits über zehn Jahren die Winterakademie von Prof. Dr. Volker Großkopf und Dipl.-Jur. Michael Schanz die richtigen Antworten unter der kanarischen Sonne. Für 2020 konnte mit dem Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Herrn Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, einer der wichtigsten Akteure der Gesundheitspolitik für die Winterakademie gewonnen werden. Er wird den Teilnehmern während der Woche auf Gran Canaria einen ganzen Tag zur Verfügung stehen. Sein Programmschwerpunkt ist die geplante Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten auf Pflegefachkräfte. Von ihm erfahren die Teilnehmer, ob und wann auch in Deutschland Pflegefachkräfte ärztliche Tätigkeiten übernehmen.
Besonders in der Wundversorgung ist die Verordnungsfähigkeit von Verbandmaterialien durch Pflegekräfte von großer Wichtigkeit. Im Gespräch mit dem Staatssekretär und der Vorstandsvorsitzenden der IVW, Janette Werner, können die Einzelheiten hierzu vertieft werden.
Das Programm ist gewohnt hochkarätig. Vor dem Input des Staatssekretärs berichtet Prof. Gertrud Hundenborn, eine der Mütter der Generalistischen Pflegeausbildung, den Teilnehmern aus erster Hand, wie ab 2020 die Zukunft der Pflege für Auszubildende und Studierende aussieht. Am Tag nach dem Staatssekretär gibt Dr. Jan Basche, ein ausgewiesener Pflegepraktiker, einen Überblick zur Alltagstauglichkeit aktueller technischer Lösungen für Smart Living und Smart Care: Übernehmen bald Roboter die Pflege? Und kommt es vorher endlich zur Entlastung der Rücken der Pflegekräfte?
Wie immer sind auch Experten fürs Unkonventionelle eingeladen. Johannes Technau stellt mit Buurtzorg ein holländisches Modell vor, das bundesweit auf großes Interesse gestoßen ist: Gelingt die Zukunft der Pflege auch in Deutschland in der Überwindung von Hierarchien und Sektoren? Mit Joachim Lennefer berichtet ein Unternehmer und Pflegepionier aus eigener Erfahrung, dass er die Zukunft der Pflege jenseits von Medikamenten und Verrichtungen in der Nachbarschaft sieht: Die Bewohner seines Heimes essen auch in der Gaststätte um die Ecke.
Hat die Zukunft der Pflege also schon begonnen? Was denken eigentlich die Pflegekräfte selbst über die Zukunft ihrer Profession? Zu den einzigartigen Qualitäten der Winterakademie gehört neben der wunderschönen Umgebung von Playa del Inglés die unmittelbare Nähe der Teilnehmer zu den Referenten. Man ist den ganzen Tag zusammen: im Seminarraum, am Pool und beim Abendessen, und kann sich dadurch anders als bei den üblichen Seminarformaten wirklich kennenlernen.
Lernen auch Sie uns kennen! Nehmen Sie teil an einer der spannendsten Veranstaltungen zur Pflege an einem der schönsten Orte Europas! Für Impressionen der vergangenen Winterakademie können Sie gerne einen Blick in diese Bildergalerie werfen.
Auch im kommenden Jahr wird der G&S Verlag wieder eine Fortbildungsreise ins sonnige Gran Canaria anbieten und dort zum interdisziplinären und intersektoralen Wissensaustausch einladen.
„Beim nächsten Mal wird alles anders“ lautet das Motto der nunmehr 11. Winterakademie des G&S Verlages auf Gran Canaria in der Zeit vom 20. bis 27. Januar 2018. Informationen und Anmeldemöglichkeit finden Sie auf: www.winterakademie.de
Change Management ist etwas, worüber alle nachdenken, auch Ihre Mitarbeiter. Deshalb ist Change Management der Themenschwerpunkt 2018 des Erfolgsformates der von Prof. Dr. Volker Großkopf geleiteten Winterakademie auf Gran Canaria.
Der Wandel der Arbeitswelt ist allgegenwärtig. Veränderte Machtverhältnisse auf dem Pflegemarkt führen zu neuen Anforderungen an die Leitungskräfte. Der Generationenwechsel der Mitarbeiter bringt neue Prioritäten in die Unternehmen. Durch die Pflegestärkungsgesetze werden in allen Bundesländern die Rahmenverträge und Vergütungsvereinbarungen neu verhandelt. Legislative Initiativen werden zu neuen Personalrichtwerten führen. Genau diesen Themen stellt sich die Winterakademie. Dabei werden den Teilnehmern konkrete, handlungspraktische Impulse vermittelt. Der Blick wird daneben auf die neuen MDK-Prüfrichtlinien, den Einsatz von akademisiertem und ausländischem Personal sowie die durch mehrere wichtige Gesetzesänderungen geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen in Pflege und Medizin gerichtet.
Natürlich besteht auch im kommenden Jahr wieder die Möglichkeit, sich nach den Workshops im Open Space mit allen Teilnehmern und Referenten auszutauschen und so von der interdisziplinären Expertise der Mitreisenden zu schöpfen. Darüber hinaus ist auch wieder eine Exkursion geplant. Dieses Mal steht ein Besuch der medizinisch-pflegewissenschaftlichen Fakultät der Universität Las Palmas an.
Überzeugen Sie sich selbst von der einzigartigen Atmosphäre des Fortbildungsformates:
Zum nunmehr 9. Mal lud der G&S Verlag vom 23. bis 30. Januar 2016 zur Winterakademie nach Playa del Inglés. Im angenehmen Klima der Kanaren diskutierten über 60 Teilnehmer aus Pflege und Medizin u.a. über die Bedürfnisse von Hochbetagten.
Die 9. Winterakademie des G&S Verlages stand in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Zeichen. Ernste Fragestellungen zum professionellen Umgang mit den sexuellen Bedürfnissen älterer Menschen und dem Konsum von Alkohol und Drogen durch Pflegebedürftige zogen insgesamt 65 Fach- und Führungskräfte aus Medizin und Pflege in das Hotel „IFA Dunamar“ im Süden Gran Canarias. Prof. Dr. Volker Großkopf, Initiator der Winterakademie, ist der Überzeugung, dass auch den Hochbetagten das Recht zum Ausleben ihrer Emotionalität zusteht. Dieses Thema gilt es nach seiner Auffassung zu enttabuisieren, damit die Betroffenen ihre Bedürfnisse tatsächlich auch ausleben können.
Prof. Dr. Marcus Siebolds (Katholische Hochschule NRW) bearbeitete gleich zu Beginn mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das zentrale Hintergrundthema der gesamten Woche. Wie kann mit dem Spannungsfeld der Patientenautonomie und einer angemessenen, sicheren und vertretbaren Versorgung umgegangen werden? Didaktischer Schwerpunkt seiner Fortbildungseinheit war die Sensibilisierung seiner Zuhörer für die selbstkritische Fragestellung, durch welche innere Haltungen und Einstellungen sie überhaupt zum Handeln bewegt werden.
Parallel dazu sprach Prof. Gertrud Hundenborn (ebenfalls Katholische Hochschule NRW) über die pädagogische Gestaltung von Lernprozessen. Was müssen Lehrende über das Lernen wissen? Mit dem Blick auf das Kernelement der Fortbildung lautete ihre scherzhafte Antwort, dass ein guter Vortrag so sein müsse, wie ein Badeanzug: knapp, ansprechend und das Wesentliche abdeckend.
Diesen lehrtheoretischen Vorgaben folgend gestaltete die Berliner Persönlichkeits-Trainerin Ariadne Ghabél ihren Fortbildungsteil „Go for Gold“ sehr interaktiv. Sie eröffnete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen besonderen Zugang zu den Sachthemen „Teambildung und Teamkommunikation“ über kreative Gruppenarbeiten und Tanzübungen.
Der Kölner Rechtsanwalt Hubert Klein widmete sich in seinem Vortrag dem juristischen Umgang mit Drogen, Sex und Alkohol im Pflegeheim. Er beschrieb die verfassungsrechtlichen Grenzen, die im Umgang mit obsessiven Pflegebedürftigen zu beachten sind. Sein Plädoyer ging klar zugunsten der Achtung des Selbstbestimmungsrechtes aus. Dem schloss sich auch die Coachin und Supervisorin Brigitte Münzel an. Bei alkoholkranken alten Menschen sei es besonders wichtig, die Betroffenen zu verstehen; letztlich müsse es das Ziel sein, die Lebensqualität zu erhalten und nicht die Abstinenz.
Interessante Eindrücke erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Winterakademie am folgenden Exkursionstag in das staatliche Alten- und Pflegeheim „Centro Sociosanitario El Pino“ in Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas. Trotz der angespannten Versorgungssituation und langer Wartelisten waren die deutschen Besucher von dem empathischen Umgang der spanischen Kollegen mit den über 400 Bewohnern dieser Einrichtung der Maximalversorgung nachhaltig beeindruckt.
„Zwischen Sehnsucht und Selbstbestimmung – wenn die Liebe Hilfe braucht“ lautete der von allen mit Spannung erwartete Beitrag am letzten Veranstaltungstag von Gabriele Paulsen. Die charismatische Gründerin des ersten deutschen erotischen Portals für immobile Menschen – „Nessita“ – beschrieb welche Hilfsangebote zur Unterstützung der erotischen Wünsche von Bewohnern überhaupt ergriffen werden können. Die über ihr Internetportal angebotene Sexualassistenz und Sexualbegleitung fand erwartungsgemäß bei allen Teilnehmern besonders große Aufmerksamkeit.
Im kommenden Jahr feiert die Winterakademie in der Zeit vom 21. bis 28. Januar 2017 ihr zehntes Jubiläum. Anmeldungen hierzu sind derzeit noch möglich: www.winterakademie.de.
In der 8. Winterakademie , die unter dem Motto „Gemeinsam geht’s besser“ stand, setzten sich 49 Teilnehmer mit den drängenden Problemen in der Versorgung von kranken und pflegebedürftigen Menschen auseinander. Kennzeichen der Veranstaltung war wieder einmal, dass die lebhaften Diskussionen nicht durch die Grenzen der ambulanten und stationären Sektoren oder die der pflegerischen und ärztlichen Berufsstände limitiert waren.
Prof. Dr. Volker Großkopf startete den fulminanten Programmreigen mit dem Thema „Die rechtliche Verbindlichkeit von Leitlinien, Richtlinien und Standards“. Seine Ausführungen zur haftungsrechtlichen Bedeutung der Qualitätsnormen im Lichte des Sorgfaltsmaßstabes des § 276 Abs. 2 BGB waren der Einstieg in eine kontroverse Debatte über das Spannungsverhältnis zwischen dem zivilrechtlich Gebotenen und sozialrechtlich Möglichen. Klar wurde, dass die Finanzierung eines Leistungsoptimums mit den Mitteln der Kassen in keinem Versorgungsbereich sichergestellt werden kann. Übereinstimmend forderte daher das Plenum ein Tätigwerden des Gesetzgebers, um das Auseinanderdriften von Sozial- und Haftungsrecht zu vermeiden.
Besonderen Raum stellten die Organisatoren den Referenten des „open space total“ zur Verfügung. Impulsreferate, wie z.B. von Martina Röder und Liliana Hrytsyshyn zu einem Förderprojekt zur Integration ukrainischer Pflegekräfte in das deutsche Gesundheitssystem, oder die Tipps von Dr. Jan Basche zum Umgang mit dem MDK und den Sozialversicherungsträgern gaben hinreichend Anlass zum Nachdenken und wurden von den Teilnehmern über die gesamte Veranstaltung hinweg vertieft erörtert.
Dr. Ali Kemal Gün stellte am Folgetag den Themenschwerpunkt „Gesundheitsversorgung von Migranten“ in das Zentrum der Betrachtung. Der erfahrene Psychotherapeut schärfte das Verständnis der Teilnehmer für die besonderen gesundheitlichen Belastungen, indem er u.a. deren Rollenkonflikte, Mehrfachbelastungen und Existenzängste an Beispielen thematisierte.
Hans Härting, Flugkapitän bei Austrian Airline lenkte am darauffolgenden Tag die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf das Thema „Risikomanagement“. Was können Ärzte und Pflegende aus dem Cockpit lernen? Sein Hinweis zu Beginn: „Systeme, die sich auf die Unfehlbarkeit ihrer Mitarbeiter verlassen, werden versagen.“ Im Rahmen eines Videotrainings zeigte er die Bedeutung verbindlicher Kommunikationswege, wenn nötig auch über Hierarchiegrenzen hinweg, auf. Seine Warnung zum Abschluss: Gefahrensituationen entstehen besonders dann, wenn sich Arbeiten regelhaft auf die Erfahrungen stützen, keine Standards vorhanden sind und das Abarbeiten von Checklisten abgelehnt wird.
Rechtsanwalt Hubert Klein ging in seinem Vortrag auf die tatsächlichen Möglichkeiten und juristischen Begrenzungen der organisatorischen Ausgestaltung von Arbeitsverhältnissen ein. Er fokussierte insbesondere die Gestaltung von Dienst- und Urlaubsplänen und die Einteilung zur Nachtwache. Sein warnender Hinweis: „Ist der Plan erst einmal festgeschrieben, gibt es kein zurück mehr – jedenfalls nicht ohne die Beteiligung der Mitarbeiter!“
Veronika Gerber und Zeynep Babadagi von der Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW) erinnerten am letzten Veranstaltungstag daran, dass die Situation von Patienten mit chronischen Wunden in Deutschland verbessert werden muss. Grundvoraussetzung ist ein reibungsloser Ablauf der Prozesse im therapeutischen Team; erforderlich sei aber auch die Mitwirkung des Patienten. Insoweit dürfe nicht die Augen vor den sogenannten Non-Compliant-Patienten verschlossen werden.
Anlässe zum Abgleich der deutschen Arbeitsverhältnisse mit den spanischen erhielten die Teilnehmer der Winterakademie durch die Besuche in der Universitätsklinik „Hospital Insular Las Palmas“ und der Intensivstation des „Hospital Negrin“ mit anschließender Diskussion.